Tipps & Tricks
Die Packliste: Unser Gepäck
Daniel Schröer
Vielfach erreicht uns die Frage, was wir auf unseren Reisen alles dabei haben und wie oft wir unsere Packliste anpassen. Dieser Artikel verschafft euch einen Einblick, welches Gepäck uns auf welcher Reise begleitet - auch abhängig vom genutzten Verkehrsmittel.
Zuallererst gilt es natürlich, sich einen groben Überblick des Reiseziels, der dort geplanten Aktivitäten und eines möglichen Verwendungszwecks zu verschaffen. Für eine Flugreise, z. B. nach Asien oder in die USA, ist eine andere Packsystematik notwendig, als bei einem Roadtrip mit dem eigenen Auto durch Europa. Schon, weil man sich bei letzterem über die Gepäckbeschränkungen der Airlines überhaupt keine Gedanken machen muss.
Bei einem längeren Flugabenteuer, sprich ab zwei Wochen Aufenthalt im Reiseland, empfehlen wir euch auf jeden Fall die Reise mit Hand- und Aufgabegepäck. Erfahrungsgemäß neigt man zum Einen dazu, zu viel einzupacken und so schon auf dem Hinflug diverse Gepäckbeschränkungen auszutesten, zum Anderen kann man so bequem Flüssigkeiten transportieren und hat (hoffentlich) noch Luft für die Mitbringsel, die zu einer spannenden Reise einfach dazu gehören. Im eigenen Fahrzeug spielt das natürlich weniger eine Rolle, hier seid ihr lediglich durch den zur Verfügung stehenden Platz und die maximale Zuladung beschränkt.
Der Handgepäck- bzw. Tagesrucksack
Wir sind bei Flugreisen in der Regel mit einem Rucksack pro Person im Handgepäck unterwegs, ganz selten nur haben wir dort einen Trolley im Einsatz – schon, weil es nicht immer praktisch ist, zwischen Flughafen und Unterkunft beide Hände besetzt zu wissen. Bei Handgepäckrucksäcken haben wir ganz unterschiedliche Vorlieben, daher können wir aktuell aus vier verschiedenen Modellen wählen.
Für kürzere Reisen (bis zu zwei Wochen) nutze ich noch immer meinen alten Mammut NIVA Element 23, den ihr auch auf dem Titelbild sehen könnt. Es handelt sich eigentlich um einen Ski-Rucksack, aber genau das macht seinen Charme als Reiserucksack aus: Er besitzt ein großes, gepolstertes Fach, in welchem man ganz herausragend technisches Equipment wie eine Kamera, Actioncam und das Tablet verstauen kann. In die anderen beiden Fächer passen dann noch Utensilien wie Kopfhörer, Ladegeräte, Reiseführer, etwas Kleidung und so manches mehr. Ich war über die Jahre immer wieder erstaunt, wie viel dieser eigentlich klein wirkende Rucksack zu schlucken in der Lage ist. Dabei trägt er sich superbequem und ist erstaunlich handlich. Das Einzige, was mir fehlt, ist ein seitliches Fach für Getränkeflaschen – dies löse ich meist mittels Karabiner und einer zu füllbaren Trinkflasche. Inzwischen wurde der Rucksack mehrfach neu aufgelegt und optimiert, weshalb ich euch weiterhin nur wärmstens dazu raten kann, wenn ihr nicht noch mehr technisches Equipment als das oben genannte mitnehmen möchtet. Das Geld ist gut angelegt, meiner begleitet mich schon über 15 Jahre. Das neue Modell habe ich euch hier und in der Seitenleiste verlinkt.
Da bei uns die Reisedauer in der Vergangenheit durchaus häufiger die zwei Wochen überschritten hat, habe ich mir jüngst einen anderen Rucksack bestellt, der die Handgepäcksgrenzen der Airlines rigoros auslotet und nochmals mehr Platz für sowohl technische Spielereien, als auch Bekleidung bietet.
Der Ilybc ist, insbesondere für seinen erstaunlich günstigen Preis, ein wahrer Alleskönner und hat mich nicht nur überrascht, sondern richtig in Erstaunen versetzt. Ich kann außen bequem zwei Getränkeflaschen verstauen, er verfügt über ein Geheimfach mit Reißverschluss am Rücken (= niemand kommt heran, wenn man den Rucksack trägt) und ein Sonnenbrillen-, sowie zwei äußere Dokumentenfächer. Die echten Highlights verbergen sich allerdings in den innenliegenden Fächern. Das beginnt bereits mit dem bewusst etwas schwer zu bedienenden kleinen Fach an der Vorderseite des Rucksacks. Bewusst schwer deshalb, weil es für den Schlüssel, persönliche Dokumente (Flugtickets etc.) und Schreibequipment gedacht ist und es so selbst für findige Diebe schwierig ist, an den Inhalt zu gelangen, während ihr unterwegs seid – selbst, wenn sie den Reißverschluss unbemerkt öffnen konnten.
Das zweite Fach beherbergt quasi den Kleiderschrank, denn hier existiert richtig viel Stauraum. Sowohl in der Höhe, als auch in der Tiefe hervorragend konzipiert, passen mehrere Shirts, Hosen und ein paar Schuhe genauso bequem hinein, wie unterwegs getätigte Einkäufe und noch weitere Gadgets, beispielsweise meine Mavic Mini Drohne nebst allem Zubehör (sie füllt das Fach inklusive Transportcase gerade mal zu einem Viertel, wie ihr auf dem Bild erkennen könnt). Ein weiteres Highlight des Mittelfachs ist die Möglichkeit, eine Powerbank im dafür vorgesehenen Fach zu verstauen und mit dem integrierten USB-Kabel zu verbinden. Selbiges führt zu einem in die Seite des Rucksacks integrierten Anschluss, an dem ihr dann unterwegs eure elektronischen Geräte wie das Smartphone oder die Actioncam laden könnt. Genial.
Ebenso genial ist das dritte Fach, welches sich an der Rückseite des Ilybc befindet und zu 100% aufgeklappt werden kann. Dieses bietet in seinen geplosterten Fächern Platz für einen Laptop mit einer Größe von bis zu 17“, ein (oder auch mehrere) Tablet(s), Kamera, Ladegeräte und so einiges mehr. Der Riesenvorteil: Dadurch, dass dieses Fach komplett zu öffnen ist, entfällt das hektische Kramen an der Sicherheitskontrolle des Flughafens. Wer sein technisches Equipment clever in diesem Fach verstaut, kommt in Sekunden heran, kann es entnehmen und nach der Kontrolle ebenso rasch wieder verstauen. Ihr merkt, ich bin begeistert, kann euch das gute Stück wärmstens empfehlen und habe es dementsprechend ebenfalls hier und in der Seitenleiste verlinkt.
Das Zusatz- bzw. Aufgabegepäck
Bei einem Trip im eigenen Fahrzeug ist man bekanntlich nur bedingt eingeschränkt, daher konzentriere ich mich hier erneut auf die Fernreise per Flugzeug, Bahn oder auch Fernbus. Die Unterschiede in den Bestimmungen dieser Transportmittel sind marginal, daher bietet sich die entsprechende Zusammenfassung an.
Wichtig sind auch hier Reisedauer, Reiseplan und insbesondere Reiseziel. So ist es keine besonders gute Idee, mit einem großen rollbaren Trolley über die Schotterstraßen in Asien oder Südamerika zu rumpeln. Das macht, sofern man sich nicht über Woche in ein- und derselben Unterkunft aufhält, dort absolut keinen Sinn. Auf einer Reise in die USA hingegen, insbesondere bei einem geplanten Roadtrip mit dem Mietwagen, stellt so ein Trolley keinerlei Probleme dar. Im Gegenteil, es ist wesentlich bequemer, diesen von Wohnung zu Wohnung zu bugsieren, als einen klobigen Trekkingrucksack.
Das persönliche Budget spielt in Kombination mit der Reisedauer ebenfalls eine Rolle. Nehmt ihr nur wenig Kleidung mit, da es für zwei Wochen nach z. B. Teneriffa geht und keine Mitbringsel geplant sind, so könnte es sich durchaus lohnen, auf das Aufgabegepäck zu verzichten und lediglich die größtmögliche Handgepäckvariante zu buchen - dazu bietet sich wieder der Ilybc an. Das gilt ebenfalls, wenn es am Reiseziel gute Reinigungsmöglichkeiten gibt.
Prinzipiell, egal ob mit oder ohne Aufgabegepäck, ist eine kleine Gepäckwaage wie diese sinnvoll, da man sich gerade vor dem Rückflug gerne mal mit dem Gewicht verschätzt.
In Asien und Peru war ich mit diesem Trekkingrucksack von Vaude unterwegs, den ich durch seine gute Unterteilung und die Möglichkeit, ihn nahezu komplett öffnen zu können, zu schätzen weiß. Auch der Tragekomfort ist angenehm und mit 75+10 Litern bietet er genug Kapazität für mehrwöchige Reisen - vorausgesetzt, man packt leicht und kann unterwegs mal waschen. Ich hatte ihn mit bis zu 18kg beladen und konnte das Gewicht noch gut tragen. Längere Wanderungen sollte man so aber nicht unternehmen, dafür hat man ja noch den Tagesrucksack. In dieser Kombination, also Trekking- und Tagesrucksack, würde ich übrigens immer zum oben beschriebenen Mammut Nirvana greifen.
Auf den Reisen, wo ein Trolley keine Probleme bereitet (also beispielsweise in den USA, Spanien, Italien oder auch Kanada) bin ich nicht auf ein bestimmtes Modell festgelegt. Da sich die meisten Koffer nur unwesentlich unterscheiden, wechsle ich relativ häufig durch und bin aktuell mit dem nebenstehenden AmazonBasics-Teil unterwegs. Allerdings hatte ich ihn erst einmal im Einsatz, daher kann ich noch nicht viel dazu sagen. Es hat alles hineingepasst, er ist einfach zu handhaben und hat diese erste Reise auch tadellos überstanden. Zur Haltbarkeit gebe ich dann ergänzende Informationen, wenn er weitere Trips absolvieren durfte.
Ihr seht, es gibt unzählige Gepäckvarianten. Wichtig ist, dass euer Musst-have-Equipment hineinpasst und nicht beschädigt wird. Insbesondere bei Tablets, Kameras, Drohnen oder Laptops ist das Wesentlich, denn hier sprechen wir bekanntlich direkt über sehr teure Geräte. Auch verschiedene Staufächer sind stets ideal, um beispielsweise schmutzige von sauberer Wäsche zu trennen oder Flüssigkeiten gut aufzubewahren, ohne dass Gefahr besteht, durch ein Auslaufen sämtlichen Inhalt zu ruinieren.
Meine Rucksäcke und Koffer können euch dabei als Leitlinie dienen, doch heißt es längst nicht, dass es auf dem Markt nicht ähnliche großartige Produkte gibt. Dementsprechend wünsche ich euch viel Spaß beim Stöbern und Vergleichen, denn mit dem Erwerb des Reisegepäcks beginnt sich das großartige Fernweh-Feeling in euch auszubreiten. Und das ist wirklich cool.
Keep on rockin’
Ree
(c) Daniel Schröer
Mitglied im Deutschen
Fachjournalisten Verband