Peru

Sandsurfen in Huacachina

Daniel Schröer

Ein neuer Tag, der im Zeichen des ersten Ausflugs stand, welcher allerdings erst am Nachmittag starten sollte. Daher ging es nach dem Aufstehen und einem ordentlichen Frühstücksbuffet mit frischem Saft zunächst auf einen kleinen Stadtbummel. Allerdings spottete dieser seiner Beschreibung, denn Ica bietet dafür wirklich wenig. 


Wir schauten auf dem Kirchplatz vorbei, warfen auch mal einen Blick ins Gebäude und inspizierten einen benachbarten Supermarkt, der sich gar nicht so sehr vom Aldi Nord der 80er Jahre unterschied. Das war allerdings schon alles, was es in fußläufiger Umgebung zu sehen gab und für die Restaurants war es natürlich noch deutlich zu früh. 

So blieb das Highlight der ersten Tageshälfte ein großer Hund auf dem benachbarten Dach, der von oben die gesamte Nachbarschaft unterhielt und mit seinen braunen Flecken auf dem weißen Fell ausgesprochen cool aussah. Ob die Nachbarn allerdings von diesem täglichen Konzert angetan sind, darf bezweifelt werden.


Glücklicherweise rückte der erste Ausflug, organisiert von der Unterkunft, beständig näher und wir lernten an der Rezeption einige weitere Abenteuerlustige kennen. Der Transport in die Oase von Huacachina verlief weitestgehend reibungslos, auch wenn man im klapprigen Kleintransporter trotz Zwergenwuchses recht eingequetscht saß. Doch dieses Kleinod, ein glitzernder See, umgeben von riesigen Sanddünen, war trotz des inzwischen allgegenwärtigen touristischen Angebots grandios anzusehen. Detailliert beschrieben haben es Nora und Anna in ihrem sehr empfehlenswerten Reiseführer. Nach einem kleinen Rundgang entlang der Promenade mit seinen Restaurants und den vielen Ausflüge feil bietenden Straßenverkäufern, war es bereits an der Zeit, den Sandbuggy zu besteigen und sämtliche Muskeln einer besonderen Prüfung zu unterziehen.


Die Stoßdämpfer des Wüstengefährts wurden hart auf die Probe gestellt, während es immer wieder rauf und runter ging. In rasender Geschwindigkeit wurde über Dünen gesprungen und sich brachial in die Kurve gelegt, so dass mehr als einmal das Gefühl aufkam, man würde nun endgültig aus dem Sitz auf den Wüstensand fliegen. Achterbahn ist nichts dagegen. 

Immer wieder stoppte der Buggy, damit das erstaunliche Wüstenpanorama auf Bildern festgehalten werden konnte und das nächste Highlight folgte auf dem Fuß: Es ging mehrmals bäuchlings auf einer Art Snowboard die Dünen hinab, ein enormer Spaß mit ordentlich Speed und viel Action. Man sah zwar hinterher aus wie eine schmackhafte Mehlspeise, aber der Adrenalinkick und das unkontrollierte Grinsen im Gesicht entschädigten für den erhöhten Reinigungsaufwand. 


Der Tag endete mit einem traumhaften Sonnenuntergang über der nicht enden wollenden Wüste, der auch den zähen Vormittag vergessen ließ und nach dem verdienten Abendessen in der Hostelbar konnte endlich einmal ein Tag mit dem Prädikat "fantastisch" versehen werden. Dieser Ausflug hatte sich mehr als gelohnt.


Keep on rockin’

Ree

(c) Daniel Schröer

Mitglied im Deutschen

Fachjournalisten Verband